Juhu, Nürnberg ist vorbei!
Ein Jubelschrei? Ja, denn endlich wissen wir, was wir in Bezug auf Neuheiten vom laufenden Jahr erwarten können. «Nicht so viel wie 2018, aber genug.» Dieses Kürzestfazit, das wir bereits in der LOKI 3|2019 gezogen hatten, gilt auch jetzt noch, nachdem wir die Neuheiten von Herstellern gesichtet haben, die nicht mit einem Stand an der Spielwarenmesse vertreten waren. Den entsprechenden Bericht finden Sie ab Seite 10. Der Jubelschrei ist auch so zu verstehen, dass wir nun zum etwas geruhsameren Redaktionsalltag zurückkehren können. Dass uns langweilig wird, kann aber ausgeschlossen werden. Zu vielseitig ist unser Hobby. Dazu ein Zitat von Daniel Boog vom Modelleisenbahnklub Schenkon (lesen Sie seinen Bericht ab Seite 64): «Oft wird ja die Modellbahn wegen Unkenntnis als Spielzeugeisenbahn abgetan, ja manchmal als kindisches Hobby belächelt. Das ist so, weil viele Menschen nur das Modelleisenbahn-Gleisoval kennen und leider nicht wissen, wie vielseitig, motorisch und technisch anspruchsvoll die Modellbahn sein kann.» Hier lässt sich anfügen, dass sich die Technologie (Digitalisierung, 3-D-Druck, Laser-cut usw.) rund um unser Hobby ständig weiterentwickelt, was für zusätzliche Spannung sorgt. Und nicht zuletzt ist es die Entwicklung der Eisenbahn, die zu Veränderungen auch auf den Modellbahnanlagen führt. So empfehlen Autoren einer Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Verkehr erstellt wurde, den Schweizer Bahngesellschaften, eine 3. Klasse einzuführen. Eine Art easyJet auf Schienen schwebt ihnen vor. Das liesse sich wunderbar im Modell umsetzen. Und wann rollen die ersten FlixZüge über Schweizer Gleise? Dies ist ein Blick in eine mögliche nahe Zukunft. Was uns in ferneren Zeiten erwarten könnte, birgt viel mehr Fantasien. Zwei Forscher von der Universität St. Gallen haben in einem zum Thema «Zukunft der Mobilität» verfassten Beitrag diese Trends als zentral identifiziert: autonome Fahrzeuge, Elektromobilität und Mobilitäts-Sharing. Da wird es sicherlich auch ein Plätzchen für die gute alte Eisenbahn geben.
Herzlichst, Ihr
Zoltan Tamassy
