Corona, Corona und noonemol Corona
In den letzten Tagen, Wochen, gar Monaten hat ein Thema die Welt geprägt wie kein zweites, das Coronavirus. Im Blätterwald gab es in der letzten Zeit praktisch keine Titelseite mehr, die nicht in irgendeiner Form mit dem Virus zu tun gehabt hätte. Im Schweizer Fernsehen gibt es zur Primetime Sondersendungen der Nachrichtenredaktionen, und sogar die «heiligen» Samstagabendkisten der Unterhaltungsabteilung wurden zeitweise komplett auf Corona umgemünzt. Statt eng tanzen bei «Darf ich bitten?» hiess es jetzt im Hauptprogramm bei «Zäme dihei» Abstand halten. Sogar die unzähligen privaten Regionalfernsehstationen übertragen im Nachmittagsprogramm anstelle von Teleshoppingsendungen Pressekonferenzen zur aktuellen Corona-Lage, und am Sonntagmorgen flimmern, solange das Veranstaltungsverbot gilt, Gottesdienste über die Mattscheiben.
Auch ich als begeisterter Modelleisenbahner und LOKI-Redaktor muss auf einmal statt über die schönen Seiten unseres gemeinsamen Hobbys über Firmenpleiten, Lieferverzögerungen und Annullierungen von Modellen schreiben. Noch Ende Januar verweilte ich für die LOKI an der Nürnberger Spielwarenmesse, damals haben wir im Team noch gewitzelt: «Komm, wegen Corona gehen wir dieses Jahr nicht in die Halle mit den Plüschtieren aus China, sondern bleiben lieber bei den Modelleisenbahnen!» Gut zwei Monate später ist die Welt eine andere, und ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir nicht in die Halle mit den pinken Einhörnern und Teddybären gegangen sind.
Liebe Leserin, lieber Leser, wie verbringen Sie diese schwierigen Zeiten? Machen Sie es wie unser Autor Manfred Merz und digitalisieren Lokomotiven am Laufmeter? Oder gehören Sie wie ich zu jenen, die sich nun dem Stapel an gehorteten Modellhäuschen annehmen und diese endlich zusammenbauen? Vielleicht haben Sie aber auch gerade gar keine Lust auf die Modelleisenbahn! Schreiben Sie mir doch, wie Sie den Notstand überbrücken, und vor allem: «Blybe Sy xund!»
Herzlichst, Ihr
stefan.treier@loki.ch
