Medientipps

In der Schweiz begann ausgerechnet eine Schmalspurbahn mit der Entwicklung von S-Bahn-Fahrzeugen für ihr Netz. Der RBS, bestehend aus der SZB und die VBW, standen vor der Aufgabe, ihren überalterten Fahrzeugpark zu vereinheitlichen und den kommenden Bedürfnissen anzupassen.

1965 starteten die Planungsarbeiten. Die neuen Züge sollten mit breiten Türen und grossen Plattformen ein schnelles Ein- und Aussteigen ermöglichen, mit automatischen Türschliessungen und automatischen Kupplungen. Am 8. November 1972 bestellten die VBW sieben und die SZB einen Zug. Noch vor der Auslieferung 1974 gab es eine erste Nachbestellung, bis am Schluss 24 Züge zur Verfügung standen. Am 16. Dezember 2019 endete ihr planmässiger Einsatz.

Es ist eine grosse Menge von Daten und Wissen, die Jürg Aeschlimann zusammengetragen hat. Der ausführliche Bericht über die RBS-Züge wird ergänzt mit Erläuterungen zu den «Tessiner Mandarinli» und wie sie die Entwicklung des Schweizer S-Bahn-Rollmaterials beeinflusst haben. Abgerundet wird das Werk mit vielfältigem Bildmaterial. Abschliessend sei eine Bemerkung erlaubt: eine tolle Sache, danke Jürg!René Stamm

Die «Mandarinli» des RBS Jürg Aeschlimann 1. Auflage 2021, gebunden 104 Seiten, 17,0 × 23,0 cm Prellbock Druck und Verlag ISBN 978-3-907579-65-7

CHF 25.–

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Auch 2021 erschien beim Verein Tram-Museum Zürich (TMZ) eine Ausgabe der TMZ Revue. Verschiedene Autoren haben dazu beigetragen, dass erneut eine bunt gefächerte Broschüre über den Zürcher Tram- und Busverkehr erschien.

Dem Rezensenten besonders angetan hat es das Kapitel «Dunkle Zeiten». Es erläutert den Tram- und Busbetrieb zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Zeigt der Beitrag doch deutlich auf, wie der sonst so selbstverständliche Nahverkehr plötzlich durch diese Zeit arg beeinträchtigt wurde. So entfielen wegen des Treibstoffmangels plötzlich einzelne Busverbindungen, bis ab 1944 der Bund an Sonntagen sogar die Einstellung aller Buslinien verfügte. Auch die Kriegsmobilmachungen gingen nicht spurlos am Betrieb vorbei. Die Tramverbindungen erhielten einen Kriegsfahrplan mit ausgedünntem Angebot, und die Busse wurde für den Truppentransport requiriert. Das eindrückliche Bildmaterial untermalt den Text bestens.

Daneben gibt es in der 52-seitigen Broschüre zahlreiche Informationen rund um den TMZ. Alles in allem eine gute Informationsquelle, die auch zu späteren Zeitpunkten hervorgeholt werden kann.Hans Roth

TMZ Revue – Ausgabe 2021 Diverse Autoren 1. Auflage 2021, Broschur 52 Seiten, 21,0 × 29,7 cm Verein Tram-Museum Zürich ISSN 1424-1218

CHF 9.–

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Zugegeben, durch die steten, interessanten Publikationen von Jürg Biegger in seinem Verlag Verkehrs-Fotoarchiv (VVFA) über den Busverkehr in der Schweiz ist der Rezensent ein bisschen zum «Poschi-Fan» geworden. Postautos prägen den Schweizer Nahverkehr etwa in demselben Masse, wie die Eisenbahn es auch tut. So ist es auch zu erklären, dass sein Verlag dieses Jahr das 40-Jahr-Jubiläum feiern kann. Mit dem vorliegenden Band «Im Alpenwagen durch die Schweiz (1)» erschien somit auch die 64. verkehrshistorische Publikation.

Das Buch bietet dem Leser eine spannende Zeitreise von 1919 bis 1971 mit zahlreichem Bildmaterial aus der Ostschweiz über den Kanton Graubünden bis hin in das Tessin. Begonnen wird allerdings mit der Definition, was einen Alpenwagen charakterisiert, damit er als Alpenwagen gilt. Zahlreiche Fahrzeugtypen und deren Einsatzgebiete werden abgebildet und erläutert. Ganz eigenwillig war allerdings die Konstruktion eines ausgedienten Heckteils eines FBW C40 montiert auf einem ausrangierten Armeelastwagen Saurer 4CM.

Die Vorfreude auf den zweiten Teil, wann immer er erscheinen mag, ist da.Hans Roth

Im Alpenwagen durch die Schweiz (1) Jürg Biegger 1. Auflage 2021, gebunden 112 Seiten, 29,7 × 21,0 cm Verlag Verkehrs-Fotoarchiv J. Biegger ISBN 3-905170-63-9

CHF 68.–

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