Medientipps

Sie haben noch nie von der Bündner Ostalpenbahn gehört? Ich ehrlich gesagt auch nicht. Kein Wunder, sie stand zeitlebens im Schatten der bekannten Gotthard- und Lötschbergrouten. Nach der Einführung der Eisenbahn stand auch die Bezwingung der Alpen im Raum. Zahlreiche Projekte wurden dabei ausgearbeitet und später auch wieder verworfen. Ein Landesteil ging bei diesen während rund 150 Jahren mit wechselnder Intensität geführten Diskussionen und Planungen stets leer aus: die Ostschweiz. Man versuchte bis in die 1990er-Jahre mit immer wieder neuen Projekten, der Ostalpenbahn doch noch zum Durchbruch zu verhelfen, jedoch ohne Erfolg.

Das Buch greift die Geschichte der Ost­alpenbahn auf, zeichnet die heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Bahnprojekten von 1833 bis 1992 noch einmal nach und wirft damit auch einen neuen Blick auf die Entstehung der RhB. Das ganze Werk ist zeitlich gegliedert und zeigt, was es alles benötigte, um eine Bahnlinie an den Mann zu bringen.

Wer sich mit der Verkehrsfrage der Schweiz beschäftigt und auch einen Blick auf unverwirklichte Bahnprojekte werfen möchte, dem ist dieses umfangreiche Buch äusserst zu empfehlen. Hans Roth

Ostalpenbahn Luzi C. Schutz 1. Auflage, 2020, gebunden 240 Seiten, 20,5 × 27,5 cm Desertina-Verlag ISBN 978-3-85637-508-9

CHF 45.00

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Letztes Jahr feierten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) ihr 125-Jahr-Jubiläum. Wegen der aktuellen Gegebenheiten merkte man davon leider zu wenig. Trotzdem lancierten die BVB ein 72-seitiges Büchlein, wo der Betrieb über die Jahre vorgestellt wird.

Das edle, matt gedruckte Werk besticht durch eine interessante Bildauswahl. Nach einigen wichtigen Zahlen und den verschiedenen Linienplänen geht es bereits um das Thema «Faszination Tram», wo Jung und Alt zu Wort kommt. Die Verbindung von Jung und Alt zieht sich durch das ganze Buch. Fahrzeuge und Haltestellen werden in der Entwicklung gezeigt. Rühmenswert findet der Rezensent, dass zuerst die Mitarbeiter auf dem «Feld» porträtiert werden. So, wie die Fahrgäste die BVB mit ihrem Personal wahrnehmen. Danach gelangt man immer tiefer hinter die Kulissen des Betriebs.

Aber was wäre Basel ohne Fussball oder Fasnacht? Es wäre nicht Basel. Und auch da ist die BVB immer mit von der Partie, weswegen auch die beiden Basler Originale ihren Platz im Buch finden. Abgeschlossen wird der Bogen mit Thesen über die Mobilität in der Zukunft bis ins Jahr 2050.

Mit diesen 72 Seiten an Informationen erhält der Leser einen schönen Einblick in die Basler Verkehrsgeschichte.Hans Roth

125 Jahre BVB / Gross und Glai – syt 125 Joor verbunde 1. Auflage, 2020, gebunden 72 Seiten, 24,5 × 22,5 cm Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) ISBN 978-3-033-07865-9

CHF 12.50

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Am 16. August 2020 konnte die Museumsbahn zwischen Etzwilen (CH) und Singen (D) das letzte Teilstück bis zum Bahnhof Singen feierlich eröffnen. Im Oktober 2020 veröffentlichte Werner Wocher ein 234-seitiges Zeitdokument, in dem die Museumsbahn vorgestellt wird.

Die Strecke wurde von den SBB nie elektrifiziert und hebt sich damit enorm von den anderen Strecken in der Schweiz ab. Zusätzlich handelt es sich um eine grenzüberschreitende Bahnlinie, was sie noch spezieller macht. Sie wurde 2004 betrieblich eingestellt. Zwei Jahre später begann ein Museumsverkehr auf freiwilliger Basis.

Das vorliegende Buch zeigt vorab die 13,29 Kilometer lange Museumsstrecke mit ihrer Geschichte, ihren Kunstbauten und den Bahnhofsgebäuden. Das einst und heute eingesetzte Museumsbahnrollmaterial kommt genau gleich zum Zug wie einst eingesetztes SBB-Rollmaterial. Aufgelockert werden die Fakten mit persönlichen Anekdoten verschiedenster Personen.

Dieser bunte und etwas schrille «Museumsführer» ist ein lohnendes Zeitdokument. Er zeigt das Engagement und die Geschichte einer Museumsbahn für einmal auf eine ungezwungene und fröhliche Art, was der Bahnszene guttut.Hans Roth

Bahnlinie Etzwilen–Singen Werner Wocher 1. Auflage, 2020, gebunden 234 Seiten, 21,0 × 29,7 cm Eigenverlag ISBN 978-3-033-08159-8

CHF 40.-

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